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D@rk-€vil™ 17.07.2014 03:15

Angst vor Ausspähung
 
Um sich gegen Ausspähung zu schützen, erwägt der NSA-Ausschuss den Einsatz alter Technik: Man könne auf mechanische Schreibmaschinen zurückgreifen, erläuterte der Vorsitzende Sensburg.

Berlin - Der NSA-Untersuchungsausschuss will möglicherweise auf altbekannte Methoden setzen, um sich vor Ausspähung zu schützen. Es werde erwogen, wieder auf mechanische Schreibmaschinen zurückzugreifen, um geheime Dokumente zu verfassen, sagte der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Patrick Sensburg (CDU), am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

"Anders als andere Untersuchungsausschüsse untersuchen wir einen laufenden Sachverhalt. Nachrichtendienstliche Tätigkeit läuft noch, findet statt", sagte der CDU-Politiker. "Und wir müssen natürlich versuchen, unsere interne Kommunikation sicher zu halten, verschlüsselte E-Mails senden, Krypto-Telefone benutzen und andere Dinge, die ich hier jetzt natürlich nicht sage."
Der Untersuchungsausschuss arbeitet die Spähaffäre rund um den US-Geheimdienst NSA auf, die vor einem Jahr ins Rollen kam. Vor wenigen Tagen waren die Fälle von zwei mutmaßlichen Spitzeln beim Bundesnachrichtendienst und im Verteidigungsministerium bekannt geworden, die Informationen an US-Geheimdienstler geliefert haben sollen. Es gibt den Verdacht, dass auch der Untersuchungsausschuss Ziel von Spähaktionen sein könnte.

US-Geheimdienstrepräsentant noch nicht ausgereist

Der SPIEGEL berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass das Handy des Unions-Obmanns im Ausschuss, Roderich Kiesewetter (CDU), abgehört worden sein könnte. Ein ähnlicher Verdacht besteht bei dem früheren Linken-Abgeordneten Steffen Bockhahn, der in der vergangenen Legislaturperiode dem für die Geheimdienste zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremium angehört hatte.

Nach Bekanntwerden der Fälle im Verteidigungsministerium und im BND forderte die Bundesregierung am Donnerstag den obersten Vertreter der US-Geheimdienste in Berlin auf, das Land zu verlassen. Die US-Regierung reagierte verstimmt auf die öffentliche Ausreiseaufforderung.

Noch hat der Geheimdienstrepräsentant das Land nicht verlassen. Eine Außenamtssprecherin sagte am Montag in Berlin, ihr Ministerium habe bisher keine Kenntnis von einer Ausreise. Sobald der Amerikaner Deutschland verlassen habe, werde es die US-Botschaft dem Auswärtigen Amt mitteilen.

Quelle: NSA-Ausschuss erwägt Einsatz von Schreibmaschinen - SPIEGEL ONLINE

pat 17.07.2014 10:38

Bin mal gespannt ob auch wieder Post kutschen zum einsatz kommen

Miata3de 17.07.2014 12:17

Spionage: So hörten die Sowjets Schreibmaschinen ab

Der NSA-Untersuchungsausschuss im Bundestag will zur Schreibmaschine greifen, um der Überwachung zu entgehen. Ein NSA-Dokument belegt eindrucksvoll, warum das keine gute Idee ist.
Nach den Enthüllungen der diversen US-Spionageaktivitäten erwägt der NSA-Untersuchungsausschuss im Bundestag, auf mechanische Schreibmaschinen umzusteigen. Der Versuch, eine Überwachung des Gremiums zu erschweren, könnte allerdings nach hinten losgehen: Auch Schreibmaschinen sind in der Vergangenheit Opfer von Spähangriffen geworden. Ein NSA-Dokument aus dem Jahr 2007 zeigt anschaulich, wie sowjetische Geheimdienste die Schreibmaschinen der US-Botschaft in Moskau bereits in den 1970er Jahren verwanzt hatten.
http://2.f.ix.de/imgs/18/1/2/6/9/5/2...bf51813ee.jpeg
Von den Sowjets verwanzt: Die IBM Selectric II
Bild: Wikimedia Commons/Etan J. Tal/CC-BY 3.0 Nachdem die NSA 1983 von befreundeten Diensten Hinweise auf mögliche Wanzen in Bürogeräten erhalten hatte, begann Project GUNMAN mit der gezielten Untersuchung der Schreibmaschinen in der US-Botschaft in Moskau. In den verschiedenen Modellen der elektrischen Kugelschreibmaschinen vom Typ IBM Selectric fanden die NSA-Experten ausgefeilte Abhörmechanismen, die das Geschriebene nahezu zeitgleich per Funk weitergaben.
4-Bit-Buchstaben

Dabei machten sich die sowjetischen Agenten die Funktionsweise der Selectric zunutze: Um die jeweils gewünschte Letter auf das Papier zu bringen, übersetzt ein Gestänge die Tastatureingabe in die entsprechende Neigung und Rotation der Kugel. Die Sowjets tauschten das metallene Gestänge durch nichtmagnetisches Material aus und brachten starke kleine Magneten an den Endpunkten der Stangen an. Ein Magnetometer registrierte dann die für jeden Buchstaben typischen Veränderungen im Magnetfeld.

Video: http://www.youtube.com/watch?feature...&v=bRCNenhcvpw

Die Sowjet-Agenten machten sich die Funktionsweise der Selectric zunutze.
Eine in einer hohlen Metallleiste verborgene Schaltung übersetzten die magnetischen Daten in 4-Bit-Buchstaben, die ein Sender auf einer Fernsehfrequenz an den draußen wartenden Empfänger schickte. Die Schaltkreise konnten bis zu acht dieser 4-Bit-Buchstaben speichern. Wenn der Speicher voll war, wurden die Daten gesendet. Die Stromversorgung erfolgte je nach Typ der Schreibmaschine über die Netzspannung oder die Batterie der Maschinen.
Sowjets lesen mit

http://1.f.ix.de/imgs/18/1/2/6/9/5/2...c7d5817fbf.png
Bei einigen Modellen zog die Wanze ihren Strom über einen manipulierten Netzschalter. http://1.f.ix.de/icons/lupe.png
Bild: NSA Die Sowjets hatten verschiedene Versionen dieser Wanzen im Einsatz. Die erste Wanze dieser Art ging spätestens im Oktober 1976 in Betrieb und blieb über Jahre hinweg unentdeckt. Die Wanzen ermöglichten es den russischen Agenten, die Geheimdokumente zu lesen während sie geschrieben wurden – die Russen lasen sie vor den Vorgesetzten des US-Botschaftspersonals. Entdeckt wurden sie von Projekt GUNMAN erst, als die Maschinen geröntgt wurden.
Schreibmaschinen sind also kaum die richtige Wahl, wenn man seine Dokumente vor unbefugten Augen schützen will. Das gilt übrigens auch für andere aus der Mode gekommenen Kommunikationsmethoden wie Rauchzeichen oder Stille Post.



Quelle: http://www.heise.de/hardware-hacks/m...b-2260408.html


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